Brandschutz in Gefahr: SPD will Alsbacher Feuerwehr schließen

Einsatzabteilungen sollen in Hähnlein zusammengelegt, das Grundstück verkauft werden

Die SPD will das Feuerwehrgerätehaus in Alsbach abreißen (Foto: FFA)
Die SPD will das Feuerwehrgerätehaus in Alsbach abreißen (Foto: FFA)

Das neue Feuerwehrgerätehaus in Hähnlein mit Kosten von rund 3 Millionen Euro ist noch nicht einmal fertiggestellt, schon soll angebaut werden: Geht es nach dem Willen der SPD in Alsbach-Hähnlein, sollen die Feuerwehren in Alsbach und Hähnlein kurzfristig zusammengelegt werden [Kommunalwahlprogramm 2011 der SPD Alsbach-Hähnlein / Finanzen, Zitat: „Der kritische Blick auf Bestehendes muss erlaubt sein. Dazu gehört für uns auch die bereits erwartete Zusammenlegung der Einsatzabteilungen der Feuerwehren innerhalb der nächsten Legislaturperiode“.].
Die Sozialdemokraten greifen damit eine Idee der IUHAS und von Bürgermeister Rausch auf. Auch diese wollen – wie in ihrem Wahlprogramm ersichtlich – die Feuerwehren aus Alsbach und Hähnlein zusammenlegen. Was auf den ersten Blick vielleicht sinnvoll erscheint, wird bei genauerem Hinsehen vor allem für die Alsbacher Bevölkerung zur echten Gefahr und für die Gemeinde eine nachhaltig teure Angelegenheit:

1. Hilfsfrist
In Hessen gilt seit Jahren eine gesetzliche Hilfsfrist von 10 Minuten. Hilfsfrist ist die Zeit von der Aufnahme der telefonischen Meldung unter 112 bis zum Eintreffen des ersten einsatzfähigen Feuerwehrfahrzeugs mit Personal am Einsatzort. Wer schon ein­mal einen Unfall mit Schwerverletzten, ein­geklemmten Personen in einem Fahrzeug erlebt hat, weiß, wie lange 10 Minuten dau­ern können. Auch im Hinblick auf die Askle­pios Hirschparkklinik oder das neue Senio­renzentrum am Beuneweg, in denen jeweils viele ältere, teilweise bettlägerige und hilfs­bedürftige Menschen untergebracht sind, ist eine kurze Ausrückzeit lebenswichtig.
Diese 10-minütige Hilfsfrist ist bei einer Zusammenlegung der Feuerwehren in Hähnlein für den Ortsteil Alsbach defini­tiv nicht mehr einhaltbar.
 
2. Jugendarbeit
Bisher leisten die Feuerwehr Alsbach so­wie das ebenfalls im Gerätehaus unterge­brachte Rote Kreuz eine hervorragende eh­renamtliche Jugendarbeit. Dass diese Kin­der und Jugendlichen zukünftig alle zu ei­nem neuen gemeinsamen Standort außer­halb von Hähnlein fahren, ist mehr als un­wahrscheinlich.
 
3. Fehlender Nachwuchs
Momentan wird ein Großteil des Nach­wuchses (ca. 90 %) für die Einsatzabteilun­gen aus der Jugendfeuerwehr gewonnen. Fehlt der Nachwuchs aus Alsbach in der Jugendfeuerwehr, wird die Zahl der Ein­satzkräfte in den nächsten Jahren massiv zurückgehen. Damit droht eine Feuerwehr­pflicht, von der alle Einwohner in der Ge­meinde betroffen wären.
 
4. Ehrenamtliches Engagement
Mit dem Ansinnen von SPD, IUHAS und Bürgermeister Rausch wird das soziale Engagement vieler Feuerwehrleute miss­achtet, da gerade diese Feuerwehrkame­raden viel Kraft und Freizeit zum Wohle der Bevölkerung aufgebracht haben.
 
5. Finanzierbarkeit
Betrachtet man die letzten Jahre und die von SPD, IUHAS und teilweise auch Frei­en Wählern beschlossenen Projekte, er­kennt man sofort, dass geplante und ver­öffentliche Kosten nie eingehalten wurden. Aktuell kann man das am Beispiel des im Bau befindlichen neuen Feuerwehrgerä­tehauses außerhalb von Hähnlein nach­vollziehen: Hier stiegen die Kosten von ge­planten 1,75 Millionen Euro auf inzwischen rund 3 Millionen Euro. Trotz dieser Kosten reicht das Raumangebot gerade mal für die Hähnleiner Feuerwehr und das Hähn­leiner Rote Kreuz.

Weitere Informationen finden Sie unter www.feuerwehr-alsbach.de und www.feuerwehr-haehnlein.de .
Die gemeinsame Stellungnahme beider Feuerwehren für den Erhalt der Alsbacher Feuerwehr finden Sie hier.

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